Ob bei Grabungen auf dem Grundstück spannende Zeugen alter Besiedelung auftauchen könnten? Das hätte durchaus sein können, und es wären beileibe nicht die einzigen in Unterjesingen. Im Ort selbst, aber auch in unmittelbarer Nachbarschaft gibt es u.a. römische und keltische Spuren.
Deshalb wurde schon in der Baugenehmigung die Auflage formuliert: es müssen archäologische Grabungen im Gelände durchgeführt werden. Deshalb war das Gelände vor wenigen Wochen schon gerodet worden. Und es muss der Keller des sehr alten Nachbarhauses untersucht und dokumentiert werden - wir hatten darüber schon berichtet.
Für die Historiker:innen schade - für das Bauprojekt eher ein günstiger Befund: Schon nach wenigen Stunden zogen die Grabungsfachleute wieder ab. Keine Funde an diesem konkreten Ort vor und neben der Scheuer.
Hier der sog. Sondagebericht:
"Grund für die durchgeführte Sondage ist der geplante Neubau von mehreren Wohngebäuden. Der überplante Bereich liegt vollumfänglich innerhalb des archäologischen Prüffalls „mittelalterliche Siedlung Unterjesingen“. Hinweise auf einen frühmittelalterlichen Ursprung der Siedlung geben alamannische Perlenfunde sowie Siedlungsspuren – Pfostengruben und Grubenhäuser. Die Siedlungsspuren lassen sich bis ins Hochmittelalter nachweisen. Reihengräberfunde sind vom Hang oberhalb der Ortsdurchfahrt sowie mehrere Steinkistengräber bei der Kirche bekannt. In den Schriftquellen wird „Yesingen“ erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt.
Ziel der geplanten Sondage ist es zu überprüfen, ob es im überplanten Bereich Hinweise auf eine merowingerzeitliche/ frühmittelalterliche oder hochmittelalterliche Siedlung gibt. Bei der durchgeführten Maßnahme kamen keine archäologische Befunde oder Funde zu Tage.
Während der Sondage erfolgte die Anlage von 4 Schnitten. Dabei kamen keine archäologische Befunde oder Funde zu Tage. Bodenaufbau: Schicht 100: Humus, Schicht 101: B-Horizont, Schicht 102: Mergel, ockerfarbenes und hellgraues festes, homogenes, mittel toniges Sediment ohne Humusanteil."
Hier ein paar Links: