Die Scheuer – Unterjesingens neues „Wohnzimmer“
Zum Ensemble gehört die denkmalgeschützte Scheuer aus dem Jahr 1679. Für Laien so überhaupt nicht erkennbar, ist es ein bauhistorisches Kleinod.
Raumnutzung
In der Scheuer soll der neue Bürgertreff entstehen: als „Wohnzimmer“ Unterjesingens, wo wir z. B. Kaffee oder Wein trinken können, als Veranstaltungsort für Vorträge, Konzerte, Podiumsdiskussionen, Lesungen, Kabarett und und und sowie zur Vermietung für private Feiern. Toll wäre der angedachte regelmäßige Mittagstisch. Auch für die Bewohnenden - auch die der Pflege-WG - bietet die Scheuer willkommene Begegnungs- und Außenräume. Die Werkplanung ist derzeit (Mitte 2025) in vollem Gange.
Dorfmittelpunkt
Im Innenhof vor der Scheuer wird ein Treffpunkt in der Ortsmitte im Freien entstehen, direkt an dem öffentlichen Weg, der von der Hauptstraße zum Eingang der Mehrzweckhalle führt. Bei mehreren Events haben wir uns schon mal mit dem Ort als Begegungsort angewärmt, z.B. beim "Vorglühen an der Scheuer"...
Tatsächlich mitten drin, im älteren Teil Unterjesingens (09/25; Bild: @UnterjesingenOnline)
Denkmal in Not
So wertvoll die Scheuer aus denkmalschützerischer Sicht ist, so sehr gilt sie auch als gefährdet. Denn sie war lange Jahre dem Verfall preisgegeben und weist eine ganze Reihe auch gravierender Schäden auf. Aber eben andererseits noch sehr viel ursprüngliche Bausubstanz und eine Reihe von Eigenheiten, die sie so außergewöhnlich machen.
Seit vielen Jahren gibt es Versuche, sie in ihrer Substanz sorgfältig zu schützen und zugleich möglichst einer angemessenen Nutzung zuzuführen. Einer Nutzung, die mit dem langfristigen Erhalt der Scheuer und ihrem Denkmalwert kompatibel ist, zugleich aber möglichst auch das Bauwerk sinnlich erfahrbar werden lässt - für möglichst viele Menschen. Das von der Genossenschaft entwickelte Konzept berücksichtigt all dies in faszinierender Weise - und nun geht es tatsächlich an die Umsetzung: August 2025 war Baubeginn.
Die Finanzierung der Scheuer…
..… wird natürlich eine besondere Herausforderung. Denn hier gibt es keine Pflichtanteile und regelmäßigen Mieten. Sie soll ja niedrigschwellig möglichst viele Anlässe beheimaten, die das Dorfleben bereichern. Wir hoffen, dass wir den Umbau ohne Fremdkapital vollständig aus Genossenschaftsanteilen und Fördermitteln finanzieren und durch Eigenleistungen stemmen können, damit wir den Raum günstig vermieten oder an gemeinnützige Vereine und bürgerschaftlich engagierte Gruppen aus Unterjesingen auch kostenlos vergeben können.
Deshalb versuchen wir derzeit - tatkräftig durch die nestbau AG unterstützt - weitere öffentliche Fördermittel speziell für die Sanierung und Umnutzung der Scheuer zu beantragen. Nach einem ersten Antragserfolg über 280.000 Euro beim Bundesfamilienministerium hat nestbau-AG-Vorstand Ulrich Otto bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz bereits weitere 100.000 € Fördermittel akquiriert. Sowie ganz neu im September 2025 30.000 € beim baden-württembergische Landesdenkmalamt "abgeholt". Außerdem versuchen wir - wie schon so klasse beim Abbruch der Bestandshäuser (s. div. Newsbeiträge) - auch bei der Scheuer mit viel bürgerschaftlichem Anpacken die Kosten zu drücken.